Hast du auch keine Lust mehr auf ungesunde Chemiekeulen und kunterbunte Plastikflaschen im Bad?
Konventionelle Reiniger und Kosmetika enthalten viele Inhaltsstoffe, die in Summe einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unsere Gesundheit haben und letztendlich sogar die Heilung behindern können. Aus diesem Grund habe ich vor einigen Jahren angefangen, viele Drogerieprodukte selbst herzustellen. Das ist tatsächlich ganz leicht und die meisten Zutaten hast du wahrscheinlich bereits zu Hause. In diesem Beitrag stelle ich dir die fünf wichtigsten Hausmittel vor, mit denen du viele konventionelle Produkte ersetzen kannst. Damit tust du nicht nur deiner Gesundheit, sondern auch der Umwelt und deinem Geldbeutel etwas Gutes.
Schädliche Inhaltsstoffe vermeiden – Der erste Schritt zu mehr Gesundheit
Zur Regeneration und Heilung braucht der Körper täglich viel Energie sowie zahlreiche Mikronährstoffe und Antioxidantien. Die Entgiftung und Ausscheidung von Giftstoffen verbraucht jedoch eine erhebliche Menge dieser wichtigen Ressourcen, sodass letztendlich für die Abwehr von Krankheitserregern, Zellerneuerung und Co. kaum etwas übrig bleibt.
Anstatt wichtige „Wartungs- und Reperaturarbeiten“ vorzunehmen, ist der Körper permanent mit der Beseitigung von belastenden Substanzen beschäftigt, die wir sowohl über die Haut und die Atmung als auch über unser Trinkwasser und unsere Nahrung täglich in gewissen Mengen aufnehmen.
Die Einsicht, dass wir unserer Gesundheit mit unseren Konsumentscheidungen selbst im Weg stehen, kann der erste und manchmal schwierigste Schritt in die richtige Richtung sein.
Konservierungsmittel, Schaumbildner und Co. - Die tägliche Portion Gift
Die verschiedenen Inhaltsstoffe in Kosmetika und Reinigungsprodukten erfüllen spezifische Funktionen. Sie verbinden zum Beispiel Fett und Wasser, verbessern die Haltbarkeit, sorgen für schönen Schaum oder angenehmen Duft. Obwohl auch viele natürliche Stoffe diese Wirkung erzielen könnten, fällt die Wahl der Hersteller konventioneller Produkte häufig auf Inhaltsstoffe, die besonders verkaufsfördernd wirken und günstig im Einkauf sind. Die Gesundheit von Mensch und Umwelt findet dabei kaum Beachtung.
Schauen wir uns einmal kurz an, welche Auswirkungen die häufigsten Inhaltsstoffe konventioneller Kosmetika und Reiniger haben können.
Die Gefahr durch Parabene, Phthalate & Co.
Parabene
Diese Konservierungsstoffe können möglicherweise das Risiko für hormonell bedingte Erkrankungen wie Brustkrebs erhöhen.
Sodium Lauryl Sulfat
Ein Schaumbildner, der Hautreizungen verursachen kann und als potenziell krebserregend gilt.
Phthalate
Duftverstärker, die hormonelle Störungen und Entwicklungsprobleme bei Kindern auslösen können.
Mikroplastik
Peeling- oder Putzkörper, die kaum biologisch abbaubar sind und sich in der Umwelt anreichern. Über die Nahrung gelangt das Mikroplastik auch in unseren Körper.
Duftstoffe & Co.
Schließlich sind auch noch synthetische Duftstoffe und viele andere Inhaltsstoffe zu nennen, die uns im Alltag vielfach begegnen. Sie können z.B. Auslöser für Kopfschmerzen und Allergien sein.
Kaufst du noch oder rührst du schon?
Cremes sind mir bisher noch nicht gut gelungen, doch (fast) alles andere habe ich bereits erfolgreich selbst zusammengerührt. Die meisten DIY-Rezepte gelingen mit wenigen Zutaten, die du wahrscheinlich bereits zu Hause hast.
Und nun heißt es: „Vorhang auf für die fünf Helden eines gesunden und nachhaltigen Haushalts!“
- Natron
Natron, auch als Kaiser-Natron bekannt, ist ein mildes, basisches Salz und ein wahres Multitalent im gesundheitsbewussten Haushalt. Es bekämpft Bakterien und wirkt zusammenziehend, was Natron zu einem tollen Helfer für die Körperpflege macht. Außerdem setzt Natron im Kontakt mit Säure (z.B. Essig oder Zitronensäure) Kohlendioxid frei. Diese chemische Reaktion können wir als Sprudeln beobachten und machen Sie uns zum Beispiel als Backtriebmittel oder Abflussreiniger zunutze. Natron hat aber noch viele weitere Wirkungen und Einsatzgebiete: Natron bindet schlechte Gerüche, lässt Hülsenfrüchte weicher werden und lässt sich im Haushalt für fast alle Reinigungszwecke nutzen.
Tipp: Achte unbedingt auf die korrekte chemische Bezeichnung Natriumhydrogencarbonat. Nur dabei handelt es sich um Natron, das für eine vielseitige Anwendung, auch in den Bereichen der Körperpflege und Ernährung, geeignet ist.
- Waschsoda oder reine Soda
Waschsoda, auch reine Soda genannt, ist ein weißes Pulver mit dem chemischen Namen Natriumcarbonat. Waschsoda reagiert sehr viel stärker als Natron und ist für die Körperpflege und Ernährung nicht geeignet.
Den Unterschied zum Natron siehst du ganz deutlich, wenn du Waschsoda mit einer Säure, z.B. Essig oder Zitronensäure, mischst. Die chemische Reaktion geht mit einer deutlich stärkeren Schaumbildung einher, als es bei Natron der Fall ist. Daher ist Waschsoda für manche Reinigungszwecke besser geeignet als Natron.
- Essig
Ein weiteres, vielfältig einsetzbares Hausmittel ist Essig. Die enthaltene Essigsäure besitzt leicht antibakterielle Eigenschaften und entfernt viele Ablagerungen problemlos. Kalkablagerungen am Wasserhahn, Fettrückstände in der Küche oder schlechte Gerüche in Textilien sind für Essig kein Problem. Du kannst Essig auch durch eine Mischung aus Essigessenz und Wasser im Verhältnis 1:4 ersetzen.
Die Alternative: Apfelessig
Der Essiggeruch deiner selbstgemachten Reinigungsprodukte verflüchtigt sich schnell. Falls dir der Geruch dennoch zu stark ist, kannst du auch Apfelessig verwenden. Beachte dabei jedoch das Risiko leichter Verfärbungen auf hellen und empfindlichen Materialien.
Mit Apfelessig erreichst du eine weniger starke Reinigungswirkung, vor allem bei starken Kalk- und Fettablagerungen. Für die Körperpflege ist Apfelessig jedoch gut geeignet, zum Beispiel als saure Rinse nach der Haarwäsche mit Seife.
Die Alternative: Zitronensäure
Eine weitere Alternative mit milderem Geruch ist Zitronensäure. Sie hat eine etwas stärkere Reinigungswirkung als Essig und beseitigt hartnäckige Kalkflecken besser.
Je nach gewünschter Reinigungswirkung kannst du im Rezept entweder Essig durch Zitronensäure ersetzen oder beides in reduzierter Menge verwenden. Beachte dabei auch, dass du von der stärker konzentrierten Zitronensäure grundsätzlich nur eine geringe Menge benötigst.
Für den normalen Hausputz ist Essig oder Essigessenz in der Regel völlig ausreichend.
- Kernseife
Für selbstgemachte Reinigungsprodukte ist reine Kernseife eine gute Wahl. Sie besteht ausschließlich aus natürlichen Zutaten und ist vollständig biologisch abbaubar. Kernseife wirkt antibakteriell und entfettend, ist sanft zur Haut und besitzt gute Reinigungseigenschaften. Bei selbstgemachten Reinigern mit Kernseife ist die richtige Dosierung wichtig, da viele Kernseifen in hoher Dosierung gelieren und die Konsistenz des Reinigers zu fest werden lassen können. Halte dich daher genau an die im Rezept angegebene Menge.
Gute Dienste leistet Kernseife zum Beispiel bei der Vorbehandlung hartnäckiger Flecken in Stoffen oder als Bestandteil von selbstgemachtem Waschmittel. Geschirr und Oberflächen kannst du ebenfalls mit Kernseife reinigen. Besonders bei empfindlichen Naturmaterialien solltest du Kernseife jedoch nur mit viel Wasser verdünnt und nicht zu häufig verwenden. Gutes Abtrocknen und Nachfetten kann empfindliche Oberflächen vor Austrocknung schützen.
Gleiches gilt auch für Haut und Haar: eine zu häufige Verwendung von reiner Kernseife kann zu Trockenheit und Irritationen führen und Haare stumpf wirken lassen. Damit das nicht geschieht, kannst du den pH-Wert durch eine abschließende saure Rinse, z.B. mit Apfelessig und Wasser, wieder ausgleichen.
Kernseife wirkt entfettend. Versorge deine Hände daher nach der Verwendung von Kernseife – ob als Putzmittel oder für die Körperpflege – mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion oder Creme. Alternativ kannst du für die Körperpflege eine Kernseife mit höherer Überfettung auswählen, um deine Haut zu pflegen und vor Austrocknung zu schützen. Beachte jedoch, dass diese Seifen auf Grund des höheren Fettanteils nicht zum Putzen oder Waschen geeignet sind.
Aufgepasst: Kernseife wird oft aus tierischem Fett (sodium tallowate) oder Palmöl (sodium palmate) hergestellt und ist daher ökologisch und ethisch fragwürdig. Wenn du Kernseife verwenden möchtest, wähle Seifen aus pflanzlichem Fett aus kontrolliertem biologischen Anbau und achte auf faire Produktionsbedingungen.
- Pflanzenöle und ätherische Öle
Für mich gehören auch hochwertige pflanzliche Öle zur DIY-Grundausstattung. Welches Öl du wählst, solltest du von den Bedürfnissen deiner Haut und der Nachhaltigkeit des jeweiligen Öls abhängig machen. Möglichst nachhaltige, regionale Öle sind zum Beispiel Leinöl, Hanfsamenöl, Traubenkernöl, Distelöl, Walnussöl und Sonnenblumenöl. Die am häufigsten in der Naturkosmetik verwendeten Öle hingegen werden importiert und Viele weisen keine gute Ökobilanz auf. Nachhaltig sind dabei am ehesten noch Sheabutter, Jojobaöl und Olivenöl.
Das berühmte Kokosöl sollten wir nicht gedankenlos verwenden. Kokospalmen wachsen ausschließlich in tropischen Regionen und daher haben Kokosprodukte bereits einen langen Transportweg hinter sich, bis sie bei uns im Regal stehen. Außerdem ist der Ertrag beim Kokosanbau im Verhältnis zur Fläche recht gering und der Wasserverbrauch umso größer. Ich bemühe mich daher, Kokosöl durch regionale Öle zu ersetzen und möchte das auch dir ans Herz legen.
Informiere dich über die verschiedenen Eigenschaften der Öle und teste deren Hautverträglichkeit, ehe du in größeren Mengen eigene Pflegeprodukte anrührst. Für einen angenehmen Duft und antibakterielle Eigenschaften kannst du zusätzlich hochwertige ätherische Öle verwenden.
Kosmetik und Reinigungsprodukte mit wenigen Hausmitteln selber machen
Viel mehr als diese fünf Zutaten brauchst du nicht, um zahlreiche Drogerieprodukte zu ersetzen. Ich habe in den letzten drei Jahren viele DIY-Rezepte ausprobiert und werde dir hier im Blog meine Lieblingsrezepte vorstellen. Die Meisten kommen mit diesen fünf Zutaten aus und sind leicht anzufertigen.
Hast du alle Zutaten da?
[ ] Essig
[ ] Natron
[ ] Kernseife
[ ] Waschsoda
[ ] Pflanzliches Öl
Nachhaltig gesund werden und bleiben, können wir nur, indem wir unnötige Gesundheitshindernisse aus dem Weg räumen. Wir können uns heutzutage sicherlich nicht vor sämtlichen schädlichen Umwelteinflüssen schützen. Unser Handlungsspielraum ist jedoch viel größer, als wir oft denken.
Lass uns loslegen: Für welches konventionelle Produkt wünschst du dir hier auf dem Blog ein einfaches DIY-Rezept? Schreibe es in die Kommentare!